Wenn man besonders fleißig und pünktlich ist und über nur mittelmäßigen Humor verfügt, dann gilt man klischeemäßig als typisch deutsch. Bei Manx sind wir fleißig und pünktlich, ja. Außerdem hat man uns feinsten britischen Humor in die Wiege gelegt sowie französisches Savoir-Vivre, kongolesische Gelassenheit und den aufgeschlossenen Charakter von Islandpferden (deren Anmut und Zauber übrigens auch).

Typus auf Isländisch heißt übrigens gerð oder týpa – mit typografisch interessanten Buchstaben, wenn man sie aus deutscher Warte betrachtet. Und genau da sind wir beim Thema dieser Ausgabe unseres kleinen Magazins: Typen!

Ein Typ/eine Type steht einerseits für Kategorisierung und Standardisierung, andererseits für Vielfalt und Individualität. Der Blickwinkel macht oft den Unterschied. Manchmal typisieren wir unbewusst, um die Welt in Schubladen einzusortieren. Dann versuchen wir, dem Wirrwarr, welches uns umgibt, eine Ordnung zu verleihen. Menschen, Dinge …
Wir wollen doch nicht verrückt werden. Manchmal freuen wir uns hingegen, wenn etwas neben der Spur läuft und in keine Schublade passt. Dann wittern wir Freiheit.

Typologie ist in der Sozialwissenschaft ein Thema ebenso wie in der Sprachforschung. Typisierung bringt u. a. bei der virologischen Diagnostik Licht ins Dunkel und wir finden sie in der Informatik wie auch bei der Klassifikation von Gegenständen. Die Typung dient der Rationalisierung bei industrieller Produktion, wenn Baugruppen und Artikel in genau bestimmten Ausführungen und Größen hergestellt werden. Drucktypen sind nicht etwa Menschen, die ständig unter Strom stehen, sondern Bestandteile einer Satzschrift aus Blei, also Buchstaben.

Und ansonsten: Archetypen, Prototypen, Traumtypen, schräge Typen … Was sind Sie eigentlich für ein Typ?